Verdauungsschlaefchen VS Verdauungsspaziergang

 

VERDAUUNGSSCHLÄFCHEN VS VERDAUUNGSSPAZIERGANG

 

Folgende Situation kommt Ihnen sicherlich bekannt vor: Es gibt etwas zu feiern und ein üppiges Mahl reiht sich an das andere. Eine Runde um den Block soll Erleichterung verschaffen, denn ein Ruheraum steht nicht zur Verfügung. Oder ein reichhaltiges Mittagessen zwischen der Arbeit, was grundsätzlich erst einmal müde macht. Schnell ein paar Schritte gehen oder Füße hochlegen? Was wäre denn nun besser, sofern man die Wahl hat, ein Schläfchen oder ein Spaziergang?

Schauen wir in die Tierwelt, finden wir zumindest auf Anhieb keine Tierart, die sich nach der Mahlzeit einen Verdauungsspaziergang gönnt. Tiere bewegen sich zur Nahrungssuche, danach wir erst einmal geruht. Gilt das auch für den Verdauungsvorgang des Menschen?

 

Der Verdauungsprozess benötigt viel Energie

Um Verdauen zu können, erhöht sich die Durchblutung im Magen-Darm-Trakt. Dieser bedient sich dafür am Gesamtblutvolumen, der Kreislauf hat deshalb weniger Blutvolumen zur Verfügung, wir werden müde.

Aus diesem Grund wird auch dringend empfohlen nach einer reichhaltigen Mahlzeit Sport, Saunieren oder Schwimmen für mindestens eine Stunde zu meiden. Braucht nämlich der Körper zur Muskelarbeit oder zur Kühlung eine extra Versorgung an Blut, kann es dem Kreislauf zu viel werden.

 

Wer unter Sodbrennen leidet, für den ist bewegen besser als ruhen

Ungefähr jeder 5. leidet unter einer Refluxösophagitis, simple gesagt: Sodbrennen. Sodbrennen entsteht, wenn der Schließmuskel, der das untere Ende der Speiseröhre zum Magen hin verschließt, das nicht mehr richtig leisten kann. Dann fließt Magensäure zurück in die Speiseröhre und das unangenehme saure Brennen beginnt.

Wer daran leidet, dem hilft die Schwerkraft. In aufrechter Haltung gelangt weniger Magensäure nach oben, als im Liegen.

 

Leichte Bewegung hilft gegen Völlegefühl und Blähungen

Beim Gehen wird die Muskulatur aktiv, das sorgt für eine sanfte Massage im Unterbauch und fördert die Darmbewegung. Ein Spaziergang kurbelt außerdem den Kreislauf an, sodass mehr Blut in die Körpermitte gelangt und besser verdaut werden kann.

Ein Schläfchen fördert die Verdauung nicht. Die liegende Position verlangsamt eher den Transport der vorverdauten Mahlzeit aus dem Magen in den Darm.

 

Warum ein Nickerchen trotzdem empfehlenswert ist

Sollte es Ihnen nicht möglich sein, nachts zwischen 6 bis 8 Stunden zu schlafen, dann gönnen Sie sich mittags ein „Powernapping“. Das aus der Mode gekommene „Nickerchen zwischendurch“ erlebt seine Wiederentdeckung. Zwischen 10 und 30 Minuten genügen, um ordentlich aufzutanken. Keinesfalls länger, damit der Körper nicht in den Tiefschlaf verfällt und der Kreislauf nicht zu sehr abfällt.

Besonders wirkungsvoll sei dies bei Berufstätigen. Ein Grund warum Prof. Fietze mit seiner Stiftung „Schlaf“ u. a. für Ruheräume in Betrieben kämpft. Ein regelmäßiger Mittagsschlaf kann den schädlichen Auswirkungen von Stress entgegenwirken, insbesondere von stressbedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Beim Wettrennen zwischen Spaziergang und Nickerchen, bekommt das Nickerchen zwar keine Punkte in Bezug auf die Verdauung, gesund ist es trotzdem. Wer also keine Verdauungsprobleme hat oder die Mahlzeit eh nicht üppig ausfiel, darf sich getrost eine Runde aufs Ohr legen.

 

Der Verdauungsschnaps - eine bewährte Methode nach einem opulenten Mahl?

Wie ein Forscherteam des Universitätshospitals in Zürich nach einer Versuchsreihe herausfand: nicht so ganz. Wer zum Essen Wein trinkt und danach einen Schnaps, verdaut wesentlich langsamer als ohne Alkohol. Als Grund wird vermutet, dass der Alkohol die Muskulatur der Magenwände entspannt und damit ein wohliges Wärmegefühl auslöst, dafür entleert sich der Magen langsamer.

Etwas mehr Pluspunkte bekommt da der Kräuterschnaps. Sind darin Kamille, Anis, Kümmel oder Ingwer enthalten, ist es zwar nicht der Alkohol, dafür die Heilkräuter, die Verdauungsbeschwerden lindern können.

 

Pfefferminztee oder Kaffee nach dem Essen?

„Darf es noch ein Kaffee oder Espresso sein?“ Nie fragt jemand nach dem Essen „Darf es noch ein Pfefferminztee sein?“. Koffein regt die Bewegungen in Magen und Darm an. Jedoch nur, wenn ausreichend von dem anregenden Alkaloid enthalten ist. Ein Espresso ist zwar bekömmlicher, weil er weniger Koffein und Säuren enthält, kann jedoch deshalb auch nicht bei der Verdauung helfen.

Wer jedoch keine Verdauungsprobleme hat: Lassen Sie sich den geliebten Espresso nach dem Essen nicht vermiesen. Er hilft nur einfach der Verdauung nicht.

Zur Freude der Teetrinker: Ganz anders sieht es bei Pfefferminztee aus. Das enthaltene Menthol ist ein ätherisches Öl, welches Calciumionen in die Muskeln von Magen- und Darmwänden transportiert. Diese entkrampfen sich dadurch, werden jedoch auch nicht zu untätig, sodass der Nahrungstransport ausbalanciert weiter erfolgen kann. Menthol hilft also bei überreizten Rezeptoren im Verdauungstrakt.

 

Mit Kümmel und Oregano gegen Blähungen

Nach dem Verzehr von Kohlsorten, Bohnen oder Zwiebeln fühlen sich viele unangenehm aufgebläht. Forscher an der Pennsylvania University entdeckten beim Kümmel und Oregano eine antiblähende Wirkung. Wer also feststellt, dass er bei manchen Gerichten mit einem Blähbauch reagiert, kann versuchen mit Kümmel oder Oregano zu würzen.

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