DIE 6 GRÖSSTEN IRRTÜMER ZUM THEMA GELENKGESUNDHEIT
Seit Jahrzehnten werden Gelenke ruhiggestellt und operiert – mit mäßigem Erfolg. Dabei wird oft sogar übersehen, was Gelenke, Knorpelgewebe und der gesamte Stützapparat wirklich brauchen: eine gut funktionierende Muskulatur, natürliche Bewegungsabläufe und ein gut funktionierendes Biosystem im Gelenk.
IRRTUM NR. 1
GELENKBESCHWERDEN ZÄHLEN ZU DEN NATÜRLICHEN ALTERSERSCHEINUNGEN UND ARTHROSE IST GENETISCH BEDINGT
Für viele Mediziner und Betroffene erscheint die Diagnose Arthrose mit zunehmendem Alter unvermeidlich. Wer sich viel bewegt und körperlich anstrengende Arbeit verrichtet, erfährt auch eine frühzeitige Abnutzung der Gelenke, denn gerade diese sind intensiven Belastungen ausgesetzt.
FAKT NR. 1
BETROFFEN SIND BESONDERS BEWEGUNGSMUFFEL
Bereits jeder Zweite ab 35 Jahren soll Arthrose-Symptome aufweisen. Eine genetische Disposition kann, zumindest teilweise, eine frühzeitige Abnutzung des Knorpelgewebes begünstigen, dennoch zählen muskuläre Fehlbelastungen und zu wenig Bewegung zu den Hauptursachen knarzender Gelenke.
Was wirklich hilft? Ausreichend und gezielte Bewegung sowie ausgewogene Ernährung!
IRRTUM NR. 2
SCHMERZEN ENTSTEHEN DURCH VERSCHLEISS ODER ABNUTZUNG DES KNORPELGEWEBES
Diese Aussage ist dann haltbar, wenn akute Entzündungen im Gelenk vorliegen. Knorpelgewebe verfügt über keine Schmerzrezeptoren und kann daher kein Schmerzempfinden auslösen! Eine Fehlbelastung der Muskulatur hingegen kann zu unangenehmen Verspannungen führen und punktuelle und ausstrahlende Schmerzen verursachen.
FAKT NR. 2
VERMEINTLICHE GELENKSCHMERZEN ENTSTEHEN AUSSERHALB DES BETROFFENEN GELENKS!
• Arthrose wird als Schmerzursache diagnostiziert, obwohl es im Knorpel keine Schmerzrezeptoren gibt.
• Knorpel haben keine Nervenzellen: Der Verschleiß findet meist schleichend statt und bleibt unentdeckt!
• Schmerzen entstehen häufig in den Faszien und in der das Gelenk umgebenden Muskulatur.
• Das bedeutet: Die Ursachen für das Schmerzempfinden liegen außerhalb des geschädigten Gelenks in Muskeln, Faszien, Bändern und Sehnen.
IRRTUM NR. 3
WENN „GELENKE SCHMERZEN“, LAUTEN GÄNGIGE THERAPIEANSÄTZE: SCHONEN ODER ERSETZEN
Dies sind zwei Möglichkeiten, mit ihnen wird allerdings die eigentliche Ursache außer Acht gelassen. Wie sollen Schmerzen dauerhaft verschwinden, wenn ihr Ursprung bestehen bleibt?
FAKT NR. 3
WEGOPERIERTE SCHMERZEN TAUCHEN HÄUFIG WIEDER AUF UND ZU VIEL SCHONUNG VERSCHLECHTERT DIE NÄHRSTOFFAUFNAHME DES KNORPELGEWEBES!
Im Grunde genommen ist der menschliche Organismus für eine Lebenszeit von etwa 100 Jahren und mehr mit allem, was er dafür benötigt, ausgestattet. Lediglich die Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts lassen uns vergessen, wie wichtig Bewegung und gesunde Ernährung für unseren Stoffwechsel – und in diesem Fall für geschmierte Gelenke und eine harmonisch kraftvolle Muskulatur – sind.
Möchten wir uns dauerhaft von Schmerzen verabschieden, ist es grundlegend, die Ursache(n) zu lokalisieren und durch gezielte Maßnahmen zurück in einen natürlichen Bewegungsablauf zu finden.
IRRTUM NR. 4
ALLEINE DIE KRÄFTIGUNG DER MUSKULATUR HILFT GEGEN RÜCKENSCHMERZEN
Eine gute Idee, die allerdings nicht immer funktioniert. Ohnehin ist meistens einseitige Muskelkraft vorhanden und wenn diese verstärkt wird, können weitere Schmerzen, Engstellen und Abnutzungen entstehen.
FAKT NR. 4
ISOLIERTE MASSNAHMEN HELFEN NUR BEGRENZT!
Ist es doch das muskuläre Ungleichgewicht, das erst zu den Schmerzen führt! Wird dies durch unsachgemäßes Training weiter verstärkt, kann das die Situation verschlimmern. Training alleine reicht in diesem Fall nicht und erst gezielte Bewegungsabläufe, die das individuell benötigte Gleichgewicht wiederherstellen, können die ersehnte Erleichterung verschaffen.
IRRTUM NR. 5
ARTHROSE ENTSTEHT DURCH DIE ABNUTZUNG DER GELENKE
Eine Schlussfolgerung, die auf den ersten Blick plausibel erscheint, aber nichts darüber sagt, wann die Weichen für eine degenerative Gelenkerkrankung gestellt werden.
FAKT NR. 5
TATSÄCHLICH WERDEN DIE VORAUSSETZUNGEN FÜR EINE ARTHROSE VIEL FRÜHER GESCHAFFEN!
Wir sind gut darin, Schmerzen über einen längeren Zeitraum zu übergehen, solange diese noch nicht intensiv spürbar sind. Schmerz ist in erster Linie ein Schutzmechanismus, der unsere Gelenke vor Verschleiß bewahren soll. Er macht uns darauf aufmerksam, dass etwas nicht rund läuft. Reagieren wir lediglich mit einer Schonhaltung, tun aber nichts, um die Muskelschlingen zu entknoten, bleiben sie verkürzt. Das Resultat ist eine dauerhafte Einschränkung der Beweglichkeit! Erst die Folgeerscheinung ist dann die Arthrose.
IRRTUM NR. 6
AUFWÄRMEN IST BEI GELENKBESCHWERDEN BESONDERS WICHTIG
Diese Aussage trifft nur teilweise zu. Sich aufzuwärmen, ist generell hilfreich, jedoch nur wenn die Muskelstränge allumfassend auf Temperatur gebracht werden.
FAKT NR. 6
EINE AUSDAUEREINHEIT AM LAUFBAND SCHADET MEHR ALS SIE NUTZT!
Lediglich durch gezielte Dehn- und Kraftübungen werden Muskeln ausreichend vorbereitet. Die Notwendigkeit für ein zielgerichtetes Aufwärmen verliert an Bedeutung, wenn Sie sich den ganzen Tag über rundum bewegen.
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